Regeln der Transkription
Bei der Redaktion von historischen Quellen gelten für Texte aus unterschiedlichen Epochen auch unterschiedliche Vorgehensregeln. Auf unserer Website wurden diese Regeln vereinfacht, damit das Eingabesystem alle Texte vom Mittelalter bis zur Moderne reibungslos bearbeiten kann. Machen Sie sich mit den Regeln vertraut, bevor Sie zu den Aufgaben übergehen:
- Der Text sollte originalgetreu transkribiert werden. Korrigieren Sie nicht die Fehler des Schreibers.
- Die Transkription sollte in Zeilen aufgeteilt werden (wobei die grau hinterlegten Abschnitte auszulassen sind).
Jeder Zeile des Originaltextes entspricht ein separates Feld im Eingabesystem. Der Bequemlichkeit halber wurden die Zeilen in der Urkunde und die Felder im System entsprechend nummeriert. Wurde ein Wort getrennt und zum Teil in die nächste Zeile übertragen, sollte es wie im Original getrennt und nicht zusammen geschrieben werden, wie das Wort bestetiget in dem untenstehenden Beispiel:
- Alle im Originaltext vorkommenden Satzzeichen (Punkte, Kommas, Bindestriche usw.) sollten in der Transkription ausgelassen werden.
- Die Groß- und Kleinschreibung in historischen Urkunden war im Laufe der Jahrhunderte nicht immer konsequent und unterschied sich von den heute geltenden Regeln. Insbesondere im Fall von mittelalterlichen Texten ist es oft umstritten, ob ein Groß- oder ein Kleinbuchstabe verwendet wurde. Daher wird das System sowohl die Groß- als auch die Kleinschreibung als richtig erkennen.
- Abkürzungen sollten in vollem Wortlaut ausgeschrieben werden. Setzen Sie die in den Abkürzungen ausgelassenen Buchstaben nicht in eckige Klammern.
Ausnahmen, in denen Abkürzungen in der Transkription übernommen und nicht ausgeschrieben werden sollten:
- Höflichkeitsformeln, z. B. JW [Jaśnie Wielmożny – Euer Hochwohlgeboren], P. [Pan – Herr],
- Zahlen,
- Währungsangaben, z. B. zpo [polnische Zloty],
- Maß- und Gewichtseinheiten,
- Datenangaben in Zahlen,
- historische Abkürzungen, z. B. WMK [Wolne Miasto Kraków – Freistadt Krakau], K.K. [kaiserlich-königlich], C.K [die polnische Entsprechung von K.K.].
Zusätzliche Regeln für lateinische Texte
- Die Buchstaben u und v werden in lateinischen Texten häufig wechselweise verwendet oder haben sogar das gleiche Schriftbild. Bei der Transkription sollte daher die tatsächliche, phonetische Aussprache des Wortes berücksichtigt werden: ein Wort, das im Text die Form ciuitas hat, wird als civitas transkribiert, hingegen das Wort cvivs – als cuius.
- Der Buchstabe Ÿ (y mit Punkten) sollte als ii (doppeltes i) aufgeschrieben werden.
- Der Cluster qu sollte in lateinischen Wörtern immer als qu transkribiert werden (auch wenn er in manchen Fällen als qv aufgeschrieben wurde).
- Der Buchstabe w kommt selten in lateinischen Texten vor und wird immer als w transkribiert (auch wenn diese Schreibweise fehlerhaft ist).
- Das multiple f am Wortanfang sollte als ein einzelnes f transkribiert werden, z. B. frater anstatt ffrater.
Zusätzliche Regeln für polnische Texte
- Der Buchstabe Ÿ (y mit Punkten) sollte als ein einfaches y aufgeschrieben werden. Beachten Sie, dass diese Regel von der Regel für den gleichen Buchstaben in lateinischen Texten abweicht!
- Buchstaben mit diakritischen Zeichen sollten in der Transkription beibehalten werden. Falls der Schreiber die Zeichen jedoch „vergessen“ hat, korrigieren Sie ihn nicht!
Zusätzliche Regeln für deutsche Texte
- Buchstaben mit diakritischen Zeichen sollten in der Transkription ausgelassen werden, z. B. u (nicht ue!) statt ü. Beachten Sie, dass bei polnischen Texten umgekehrt vorzugehen ist!
- Der Buchstabe ß (Eszett, scharfes S) – wird als ss (doppeltes s) transkribiert.